Woher kommt das Babydoll?
Um die erotische Spannung, in der sich Baby Doll und ihr Ehemann befinden, noch deutlicher hervorzuheben, wird die Hauptfigur gleich zu Beginn des Films in einem sehr leichten, sexy Nachthemdchen gezeigt. Es ist weit, ärmellos und A-förmig geschnitten, reicht nur bis zu den Hüften und wird mit einem Pumphöschen getragen. Dieses bis dato nur von kleinen Mädchen getragene Teil verfehlte seine Wirkung an der bildschönen Carroll Baker, die die Titelrolle in Baby Doll spielte, nicht: Die Brüste sind deutlich abgezeichnet, die Beine komplett zu sehen.
Nach dem Film wurde diese Form von Nachtwäsche auch für die Damen sehr populär und erhielt den Namen Babydoll (nun zusammengeschrieben). Aber schon kurze Zeit später begannen Designer, den Schnitt in einer etwas längeren Variante auch für kurze Kleider zu nutzen. In den 1960er und 70er Jahren waren Kleider im Babydoll-Stil überaus beliebt und tauchten auch vor der Kamera immer wieder auf.
In den 1980er Jahren geriet das Babydoll dann ziemlich aus der Mode, kehrte aber bereits in den 90ern zurück - nun jedoch wieder dort, wo es herkam: im Schlafzimmer als Dessous. Dort hat es sich als verführerisches Untergewand bis heute gehalten, wobei das ursprüngliche Babydoll aus dem Film eher bieder wirkt im Vergleich zu den modernen raffinierten Kreationen aus Seide und Spitze.
Etwa ab dem Jahr 2010 kam das Babydoll dann auch zurück ans Tageslicht. Es hat sich zu einer beliebten Form für Kleider und Oberteile entwickelt, die vor allem bei den Sommerkollektionen gern verwendet wird. In den letzten Jahren finden sich neben der ärmellosen Variante, bei der aber die Schultern bedeckt sind, auch Babydoll-Kleider und -Oberteile mit langen Ärmeln, kurzen Ärmeln oder Spaghettiträgern. Sogar als völlig trägerloses Strandkleid kann man das Babydoll seit einigen Sommern bewundern.