Umweltschutz

Wie sehr achtet ihr eigentlich auf euren Wasserverbrauch?

Wir wissen, wie kostbar Wasser ist und sind deshalb entschlossen, besonders schonend mit dieser Ressource umzugehen. Am meisten Wasser sparen wir derzeit durch den Einsatz von Cotton made in Africa ein, da hier nur Regenbewässerung zulässig ist. Das spart ca. 2100 Liter Wasser pro Kilogramm Baumwolle. Darüber hinaus möchten wir in naher Zukunft drei weitere wegweisende Wasserprojekte realisieren.

Eines dieser drei Projekte entsteht gerade: Gemeinsam mit Partnern haben wir in Vietnam ein Unternehmen gegründet - genannt CleanDye. Dort wird künftig eine revolutionäre Färbemethode eingesetzt: Unsere Produkte werden mit CO₂ statt mit Wasser gefärbt. Damit sparen wir pro T-Shirt ca. 25 Liter Wasser, und das eingesetzte CO₂ wird auch noch zu 95 % wiederverwertet. Außerdem können wir auf den Einsatz von Prozesschemikalien verzichten. Das ist dreifach gut für die Umwelt. 

Für uns ist nicht nur die Technologie revolutionär, sondern auch die Tatsache, dass wir erstmals direkt in die Lieferkette investieren. Als Teilhaber der neu gebauten Fabrik können wir unsere hohen Ansprüche und Standards direkt platzieren und in unserem Tempo weiterentwickeln.

Könnt ihr dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels in Grenzen zu halten?

Wir können es nicht nur, wir müssen es. Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Der gesamte Globus ist   betroffen.

So verlangt die Herstellung und der Transport unserer Waren, der Betrieb unserer Standorte und Gebäude sowie die Nutzung natürlicher Ressourcen nach aktiven Maßnahmen - mit dem Ziel, dem Klimawandel entgegenzusteuern. Ein Teilerfolg: Wir haben unsere CO₂-Emissionen bei Standorten und Transporten von 2006 bis 2016 um 43 % reduziert.

Wie kommen eure Produkte möglichst schonend und effizient zu mir?

Pro Jahr versenden wir europaweit rund 30,5 Millionen Sendungen – das ist Grund genug für uns, unsere Verpackungsprozesse sowie -materialien auf den Prüfstand zu stellen und nachhaltigere Lösungen in diesen Bereichen zu verfolgen. Das haben wir uns auf die Agenda gesetzt. Unsere Versandkartons bestehen heute schon aus FSC®-zertifizierter Pappe und aktuell prüfen wir den Einsatz recycelbarer Versandtüten.

Wir verteilen unsere Pakete vom Lager zu unseren Kunden jedoch nicht selbst, sondern arbeiten hier eng mit Partner zusammen. Wie beispielsweise auf dem deutschen Markt, hier ist unser wichtigster Partner Hermes, ein Unternehmender Otto Group. Hermes verfolgt die Nachhaltigkeits-Initiative „WE DO“. Damit konnte das Unternehmen die transport- und standortbedingten CO₂-Emission von 2006 bis heute um rund 30 Prozent senken - durch effizientere Fahrzeuge, Tourenoptimierung mit GPS-Technologie, Solarzellen zur Stromerzeugung und vieles mehr. Die Kooperation mit Mercedes Benz Vans, in deren Rahmen 1500 Elektrofahrzeuge bis 2020 für die Paketzustellung eingesetzt werden sollen, ist ein weiterer Meilenstein in den Nachhaltigkeitsbemühungen von Hermes.

 

Wie aber kommen die Waren ins Lager?

Eine wirklich umweltfreundliche Logistik muss schon vorher beginnen: beim Transport unserer Waren von den Produktionsländern in unsere Lager. Hier entstehen CO₂-Emissionen, die Hauptverursacher des Klimawandels. Je nach Transportmittel – ob Flugzeug, Lastwagen, Zug oder Schiff – fallen diese höher oder niedriger aus. Unser Ziel ist die kontinuierliche Reduzierung von Emissionen. Durch die Verlagerung der Transporte – insbesondere von der Luft auf das Wasser und die Schiene – konnten wir in den letzten Jahren den Hauptteil unserer CO₂-Emissionen einsparen. Derzeit werden nur noch 16 %  unserer Waren per Luftfracht transportiert.

CO₂-Reduktion durchVerlagerung der Transportwege

Wie können eure Lieferanten denn CO₂ einsparen?

Zum Beispiel durch CPI2 (Carbon Performance Improvement Initiative). CPI2 ist eine Brancheninitiative von Unternehmen mit dem Ziel, auch bei unseren Lieferanten Energie zu sparen und damit das Klima zu schützen. Die Initiative wurde 2012 von der Otto Group ins Leben gerufen und stellt mithilfe eines Onlineprogramms Know-how zur Verfügung, das die Fabriken bei der verbesserten Nutzung von Energie, Wasser und Chemikalien unterstützt und ihnen gezielte Handlungsempfehlungen und konkrete Hilfestellungen bereitstellt. Mehr als 1500 Fabriken der Mitglieder der Initiative in 37 Ländern nutzen inzwischen CPI2 und profitieren von dem praktischen Wissenstransfer. Allein 2016 folgten 63 für bonprix produzierende Textilfabriken den Empfehlungen. Das Online-Tool wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Wie gewährleistet ihr verantwortungsvollen Chemikalieneinsatz?

In einigen Produktionsschritten zur Herstellung von Textilien sind Chemikalien nötig, wie beispielsweise zum Färben, Waschen oder Drucken. Uns ist jedoch wichtig, dass der Einsatz dieser Chemikalien keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt hat.

Deswegen arbeiten wir seit Jahren eng mit unseren Lieferanten zusammen, um ein Chemikalienmanagement zu etablieren, das auf Alternativen setzt, die diese Auswirkungen kontinuierlich reduzieren. Dabei setzen wir vor allem auf Hilfe zur Selbsthilfe: Das umfasst Self Assessments (bspw. durch das Chemikalienmodul von CPI2) sowie umfassende Schulungen im richtigen und sicheren Umgang mit Chemikalien, in verantwortungsvoller Entsorgung aller benutzten Stoffe, aber auch grundsätzlich im reduzierten Einsatz von Chemikalien. Das Endprodukt prüfen wir selbstverständlich auch auf die Einhaltung der Anforderungen. 

Über die Otto Group sind wir Mitglied im Textilbündnis und arbeiten somit gemeinsam mit den anderen Bündnispartnern darauf hin, schädliche Chemikalien aus der textilen Lieferkette zu verbannen oder auf technisch mögliche Grenzwerte zu reduzieren. Diese stehen in der sogenannten Manufacturing Restricted Substances List (MRSL). 

Aufgrund der Komplexität unserer Lieferkette ist dies eine Herausforderung, die wir nicht von heute auf morgen bewältigen können.